Während wir in dem Licht-Impuls „Ehrfurcht I“ auf die Suche nach Momenten waren, in denen wir Ehrfurcht erleben, so gehen wir jetzt auf die neurowissenschaftliche Ebene und schauen was bei uns passiert, wenn wir Ehrfurcht empfinden.
Als Emotionscoach[1] ist das Aktivieren der Emotion Ehrfurcht sehr wichtig, um den Klienten zu öffnen für Neues und für seine Kreativität, Neugierde und Freude. Für mich als emTrace-Coach gehört die Ehrfurcht zu den Super-Emotionen, da sie sehr kraftvoll in der Stärkung unserer Ressourcen ist. Super-Emotionen in diesem Kontext sind Stolz, Sicherheit & Entspannung, Dankbarkeit, Ehrfurcht und Positivitätsresonanz.
Die Ehrfurcht wird bei uns ausgelöst und getriggert, wenn wir etwas als groß empfinden und die Notwendigkeit der Anpassung erleben. Die empfundene Größe enthält Dimensionen wie Raum, Zeit, sozialen Einfluss und Komplexität. Die Notwendigkeit zur Anpassung umfasst das Verändern und Erweitern unserer gedanklichen Konzepte der Welt, ebenfalls neue Erfahrungen zu machen und uns für andere Sichtweisen zu öffnen.
Wir verspüren den Wunsch zu verstehen.
In ihrer Funktion führt die Ehrfurcht zur Öffnung der Wahrnehmung für unsere innere Erlebniswelt. Sie hat die Kompetenz, das Bedürfnis nach Perspektiverweiterung zu erfüllen.
Wenn wir Ehrfurcht empfinden, so wird als Botenstoff der Neurotransmitter Dopamin ausgeschüttet. Dieser motiviert uns neue Umgebungen und Sichtweisen zu erkunden und nach Veränderung zu streben. Hiermit ermöglichen wir Perspektiverweiterungen und somit unser inneres Wachstum.
Dopamin fördert unsere Kreativität und kognitive Flexibilität, welche wichtig sind, um uns in neuen Umgebungen anzupassen. Wir gehen offen, unsystematisch und experimentierfreudig an Probleme heran.
Ebenfalls beschleunigt und verstärkt Dopamin Lernprozesse und regt nachhaltige Veränderung an. Wir sind neugieriger und streben nach neuem Wissen, welches mehr Erfolg beim Lernen ermöglicht.
Aggressives Verhalten sowie das Grübeln über Probleme und Alltagsstress wird reduziert. Welches unsere Lebenszufriedenheit erhöht.
Ebenfalls kann Ehrfurcht für zukünftige Aufgaben die Selbstzweifel mindern und unser Selbstvertrauen stärken. Wir haben so mehr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und große Aufgaben werden als kleiner empfunden.
Die Ehrfrucht senkt sehr stark die Entzündungsrate und erhöht die Herzratenvariabilität.
Symptome von Depression werden minimiert.
Aktivierung der Ehrfurcht
Wenn Du all dieses für dich bewusst aktivieren möchtest, so beantworte die folgende Frage und durchlaufe dann die darauffolgenden Schritte:
Wo ist mir heute ein Wunder begegnet, wann habe ich Ehrfurcht gespürt?
Gehe gedanklich in die Situation oder in Verbindung mit einem Menschen, einer Tugend oder Fähigkeit, wofür du Ehrfurcht empfindest, und spüre in die Situation / den Moment hinein. Es ist egal, ob die Situation aktuell ist oder bereits länger zurück liegt.
Lasse diese Situation vor deinem inneren Auge entstehen.
Wenn du in der Ehrfurcht bist und sie spürst so bleibe in diesem Zustand. Vielleicht ist es dir möglich dieses empfinden noch zu verstärken, wie wenn du einen Lautstärkeregler hochdrehst.
Lasse dieses Empfinden ca. 15 – 30 Sekunden aktiviert. Jetzt macht sich das Dopamin auf den Weg.
Danach kannst Du wieder aus der Emotion rausgehen und die Dinge tun, die anstehen. Spüre noch einmal in die kraftvolle Energie der Ehrfurcht hinein, sie wird dich unterstützen.
Um die Ehrfurcht sehr schnell zu aktivieren kann es notwendig sein dieses einzuüben. Aktiviere die Ehrfurcht 3-mal am Tag für ca. 3 Wochen.
Ich wünsche Dir eine Zeit der Kreativität und Neugierde, eine Zeit, in der du den aktuellen Moment genießt und voller Freude etwas Neues beginnen möchtest, und eine Zeit, in der du positiver auf den Tag und die Aufgaben vor dir schaust. Du darfst ein Wunder erleben und die Ehrfurcht genießen.
[1] emTrace-Coach bei der Eilert-Akademie – Inhalte dieses Licht-Impulses stammen zum Teil aus dieser Ausbildung.
