Als Baby brauchen wir nichts im außen tun. Wie in einem Nest liegen wir im Mutterleib und werden ernährt, gewärmt, gehalten, getragen, behütet und dürfen er-leben.
Jeder von uns darf diese Form der Nähe und Berührtheit erleben. Wir dürfen uns dort ent-wickeln und einfach nur sein. Mit jedem Entwicklungsschritt im Mutterleib durchlaufen wir eine stärkere Wandlung in unser menschliches Ich, wir nehmen mehr wahr und unsere Sinne erwachen.
Bei unserer Geburt sind wir noch nicht allein lebensfähig und haben noch kein ICH. Wir werden weiterhin ernährt, gewärmt, gehalten und getragen. Alles um uns herum nehmen wir wahr und in uns auf.
Ungefiltert und lernend. Wir sind ein WIR.
Im er-wachsen werden wir immer mehr zum Ich.
Wir lernen zu unterscheiden und abzugrenzen zwischen ICH, DU und WIR. Wir lernen unseren Weg zu finden und die Möglichkeiten für uns abzuwägen. Wir werden ein ICH und manchmal – ein WIR.
Er-wachsen ist es nun unsere Aufgabe unser ICH zu stärken, dass DU zu akzeptieren und positiv sowie liebevoll mit unseren gesamten Kräften, Kenntnissen und Talenten ein WIR einzugehen.
Als er-wachsenes ICH habe ich jetzt die Aufgabe übernommen, mich zu ernähren, zu wärmen, zu berühren, zu halten, zu tragen und zu be-hüten, wie es damals im Mutterleib begann. Hierfür kann ich aus meinen Erfahrungen schöpfen, es besser machen, es passend machen – für mich.
Meine Aufgabe als ICH ist es nun mich zu tragen und zu er-tragen sowie mich zu hüten und zu be-hüten.
Ich bin nun für meine Ent-wicklung zuständig und für meinen Schutz. Nur ich kann mich jetzt abgrenzen von Dingen, die mir nicht guttun und die mir nicht entsprechen.
Nur ich kann jetzt aufnehmen was mir guttut und mir Freude bereiten. Hierfür ist nach meinem Er-wachsen werden niemand mehr zuständig, außer ich. Ich trage jetzt die Verantwortung für mich.
In meiner Zeit des heran-wachsens habe ich vieles von meinen Eltern und Beziehungspersonen übernommen, all dieses macht mich nun aus. Ich bewerte und unterscheide in meinen Aussagen aufgrund meines Empfindens und vor allem aufgrund des Empfindens was ich aufgenommen habe.
Hiermit nehme ich die Welt, mein Gegenüber und mich wahr. All dieses ist meine Einstellung, meine Meinung und mein Weg.
So, wie eine Medaille zwei Seiten hat, so haben auch wir zwei Seiten.
Zur Verdeutlichung drehe ich einmal das Bild des Flügels und stelle ihn und seine Spiegelung aufrecht da.
Am einfachsten erkennen wir die zwei Seiten direkt an der linken und rechten Körperhälfte, welche über Kreuz von den Gehirnarealen der jeweilig anderen Hirnhälfte gesteuert werden.
Diese zwei Seiten bilden sich auch in unseren Denkmustern ab. Hier gibt es Seiten wie die männliche oder weibliche, die gebende oder nehmende, die berufliche oder familiäre, die aktive oder passive, die rationale oder gefühlvolle, die bewusste oder unbewusste. Auch unsere Emotionen verdeutlichen diese beiden Seiten, von zutiefst betrübt bis überschwänglich freudig. Wir werden geleitet durch unsere Intelligenz oder unsere Intuition.
All dieses verdeutlicht unsere Polarität.
Auch unser Bild von uns unterliegt diesen Sichtweisen und so bewerten wir uns oft aufgrund unserer Prägung aus der Kindheit und aufgrund von Meinungen anderer.
Wir möchten richtig sein für das Weltbild anderer.
So viele Seiten, auch gegensätzliche Seiten tragen wir in uns und haben diese von klein auf mitbekommen. Ohne die eine Seite wäre auf Dauer die andere Seite nicht möglich. Nur geben führt uns zum Beispiel in die Selbstaufgabe und nur nehmen in den ungesunden Egoismus. Beide Seiten dürfen be-flügelt werden und beide Seiten haben Ihre Wichtigkeit und ihre Zeit. Genau dieses macht uns aus, unsere Einzigartigkeit unser Verstehen der Welt und unser Fühlen.
In unserer vollen Kraft erstrahlen wir nur, wenn wir diese beiden Seiten von uns annehmen und sie zu einem einzigen ICH zusammenführen.
Beide Seiten von uns nutzen uns, mal die berufliche und mal die familiäre, mal die aktive und mal die passive, mal die liebevolle und mal die ärgerliche.
Symbolisch führe ich die beiden Seiten in Form des Flügelbildes zusammen.
Nur beide Seiten dieses Bildes ergeben die neue Ganzheit und lassen diese erstrahlen.
Diese Verantwortung für Dich möchte liebevoll und wertschätzend wahrgenommen werden.
Du bist es Wert dich auch nach der Geburt weiterhin getragen zu fühlen.
Du bist es Wert dich auch in der er-wachsenen Form zu behüten.
Du bist es Wert auf dich zu achten und dir Gutes zu tun.
Fange heute direkt an. Sieh deinen Wert und deine Einzigartigkeit und zeige ihn, wenn du bereit bist. Jeder von uns ist einzigartig und damit ein wichtiger Bestandteil von Allem.
DU und ICH sind verbunden im WIR.
DU und ICH haben die Möglichkeit das WIR zu gestalten. Positiv für dich, für mich und für uns.
Du kannst dich jederzeit getragen und behütet fühlen und Du kannst jederzeit dich, mich und uns behüten und tragen, lasse es zu.
Wenn wir in unserer Kraft und Energie sind ist unendlich viel möglich, im ICH, DU und WIR.
Vergiss nie zu erstrahlen, denn Du bist es Wert erstrahlen und leuchten zu dürfen. Du bist es wert gesehen zu werden und die Wertschätzung zu erhalten, die für dich gut ist.
Lebe diese unterschiedlichen Seiten in Dir für das ICH – DU – WIR.
Wenn Du möchtest, so kannst du mit den folgenden Impulsfragen einen kleinen Schritt auf dich zumachen. Lasse Dir bei der Beantwortung Zeit und spüre, ohne zu werten in dich hinein.
Was tut mir gut, gibt mir Kraft und Energie?
Was möchte ich für mich tun?
Was habe ich in der letzten Zeit für mich getan?
Wann und wodurch habe ich mich getragen und behütet gefühlt?
Wann und wodurch habe ich mich getragen und behütet?
Was kann ich für mich, für dich und für uns tun?
Ich wünsche Dir eine erkenntnisreiche Zeit, Zeit, in der du dir gutes tust, Zeit, in der du dich verbindest mit dir, deinem Umfeld, einem Lebewesen oder der Natur, Zeit, in der du die Nähe zu dir spürst und das Wunder in dir siehst und Zeit, in der Du all dieses lebst. Du bist einzigartig und wertvoll, trage und behüte dich.